Da unser Flug erst am späten Abend geht, nutzen wir den Tag und fahren mit dem Roller (über Olympic Yachtcharter bei der nahen „Olympic Marina“ bestellt) zum Kap Suonion. Nach Besichtigung des Tempels geht es an den Strand. Am Abend geht es mit dem Taxi zum Flughafen und mit Germanwings zurück nach Deutschland.
Boot und Vercharterer
Die 37er Bavaria war aus 2007, aber in einem gut gewarteten Zustand. Genua und Grosssegel waren neu. Die Solaranlage an Bord lieferte ausreichend Strom; der Kühlschrank konnte damit ununterbrochen betrieben werden. Beim Vercharterer Olymic Yachting würden wir sofort wieder chartern; sehr freundlich, kompetent und hilfsbereit. Als es unterwegs Probleme mit der Badeleiter und dem Autopiloten gab, wurde kurzfristig Abhilfe geschaffen.
Revier und Wetter
Anfang Juni 2014 waren die Wetterverhältnisse sehr unbeständig; in der ersten Woche war von Starkwinden aus Südost (einschl. einer Sturmwarnung im Gebiet um Santorin), wechselnden Winden bis zur Flaute alles dabei, bei Temperaturen um 22° war es nur mäßig warm. In der zweiten Woche wurde es deutlich wärmer mit Temperaturen bis zu knapp 30°. Windrichtung war jetzt überwiegend nördlich, die Windstärke dabei sehr unterschiedlich – von 0 bis 6 bf. Meistens flaute der Wind zur Nacht ab, stand aber bei Mykonos auch schon mal eine Nacht mit 4bf durch. Während eines Tagestripps konnten sehr unterschiedliche Windverhältnisse vorherrschen. Unseren Plan, in den ersten Tagen bis Santorin zu segeln und dann mit ausreichend Zeit nach Lavrion zurück zu kommen, konnten wir nicht umsetzen. Die Kykladen haben aber ausreichend interessante alternative Reiseziele und Routenmöglichkeiten geboten.
Wettervorhersage
Bekannte Wetterdienste im Internet sind meteo.gr und poseidon.hcm.gr. Gute Erfahrungen haben wir mit „Sail Flow“ – einer App die sowohl im Apple- wie auch Androidstore erhältlich ist – gemacht. Hier trafen die Prognosen (erhältlich für Intervalle im 3 Stunden Rhythmus) noch am ehesten zu.
Unbrauchbar sind Wettervorhersagen per SMS, da für ein Gebiet wie die Kykladen viel zu grob.
Häfen
Lavrion:
Gute Ausgangsbasis für einen Kykladentörn, vom Flughafen gut zu erreichen. Der Ort selbst bietet alles Notwendige (Supermarkt, Tavernen, Bank, Apotheke, etc.), gibt aber sonst nicht viel her. Am Wochende sehr laute Musik aus einer nahen Disco bis zum frühen Morgen – wer das nicht mag, sollte unbedingt am Ankunftstag noch ablegen und z.B. nach Kea oder zum Kap Suonion fahren.
Naxos:
Hafen war bereits um 14:00h voll – vielleicht wegen der anstehenden Sturmwarnung. Bei allen anderen Häfen gab es jedenfalls auch am späten Nachmittag noch Plätze.
Naousa:
Wir konnten folgenden Ablauf beobachten:
– Yacht läuft in den Hafen ein und hält Ausschau nach einem freien Plätzchen
– Hafenmeister schwingt sich auf seinen Roller, pfeift laut mit seiner Trillerpfeife und schickt die Yacht erstmal raus, fragt dabei nach dem Tiefgang der Yacht
– die Yachten warten vor dem Hafen vor Anker liegend bzw. Kreise drehend
– anschl. werden die Yachten der Reihe nach über Kanal 12 in den Hafen gerufen und der Platz wird zugewiesen (Übrigens: auf Anrufe über Kanal 12 seitens der Yacht reagiert der Hafenmeister nicht)
Dabei ist der Hafenmeister sehr nett und bemüht, alle Yachten in seinem Hafen unterzubringen. Hintergrund der Vorgehensweise ist wohl der insgesamt niedrige Wasserstand im Hafenbecken. Teilweise wird eine Tiefe von 1,80 nicht erreicht. Bei starkem Schwell kann es je nach Tiefgang der Yacht und dem jeweiligen Liegeplatz im Hafen zu Problemen mit Grundberührung kommen! Der bei Nordwind im Hafen entstehende Schwell kann insgesamt sehr unangenehm werden, am Ende liegt man in der nördlichen Bucht ausserhalb des Hafens bei solchen Wetterverhältnissen frei vor Anker wohl besser.
Tourlos/Mykonos:
Von mehreren Seiten sind wir vor dem Hafen wegen wahrscheinlicher Überfüllung und mangelnden Liegemöglichkeiten gewarnt worden. Dies mag an Wochenenden wegen Wechseltag dort beheimateter Charterbasen der Fall sein, an einem Montag haben wir problemlos einen Platz gefunden, selbst am späten Abend waren noch viele Plätze frei. Wegen nur noch teilweise vorhandenen Mooringleinen wird i.d.R. mit eigenem Buganker festgemacht – hier muss man sicherlich auf die noch vorhandenen Mooringverankerungen am Grund achten. Der Hafen selbst ist ziemlich trostlos, man ist aber schnell in Mykonos, z.B. mit einem gemieteten Roller oder Quad. Am Steg gibt es kein Wasser und Strom, zum Hafensanitärtrakt ist es ewig weit – aber es kostet auch so gut wie nichts (bei uns waren es EUR 2,59).
Hinweis: Der Hafenmeister erwartet die Ankündigung über Kanal 12.
Ankerbuchten
Es gibt viele, schöne Buchten, in denen man gut und sicher liegt, oft auch in Stadt-/Hafennähe. Wir haben keine Schwierigkeiten gehabt, geeignete Plätze zu finden. Hier sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein – einsam gelegen, stadtnah, mit und ohne Versorgungsmöglichkeiten.